The Great Rehiring – Die Rolle vertikaler Jobplattformen

Der Arbeitsmarkt ist im Aufschwung, neue Talente werden gesucht – und der Kampf um Fachkräfte geht in eine neue Runde. Durch die Corona-Krise sind viele Fachkräfte in andere Branchen abgewandert. Wie können Talente jetzt schnell und effizient im Arbeitsmarkt allokiert werden und welche Rolle spielen vertikalisierte Jobplattformen in Zeiten des Great Rehiring?

The Great Rehiring: Warum wir jetzt digitale Lösungen für den Fachkräftemarkt brauchen

Die Pandemie hat den internationalen Arbeitsmarkt aufgewirbelt. Durch Schließungen, Kurzarbeit oder Insolvenzen standen und stehen viele Beschäftigte vor der Frage, wie es für sie beruflich weitergeht. Besonders prekär war die Situation für Fachkräfte in der Gastronomie: Laut der Bundesagentur für Arbeit warenhier 92% aller Angestellten von Kurzarbeit betroffen. Auch die Logistik hatte sehr zu kämpfen, 51% der Unternehmen beantragten Kurzarbeit. Besonders hart betroffen waren kleine Betriebe mit bis zu 99 Angestellten, welche 80% der Anträge auf Kurzarbeit ausmachten. (1)

The Great Rehiring – worum geht es?

Der Begriff “The Great Rehiring” kommt aus dem US-Amerikanischen Raum und bedeutet in etwa “das große Wiedereinstellen”. Bezeichnet wird damit der schnelle Personalaufbau von Unternehmen, die in der Corona-Krise viele Menschen entlassen mussten. Laut des Bureau of Labor Statistics sprang die Zahl der Arbeitslosen in den USA, von 7,14 Millionen im März auf 23,08 Millionen im April, sprunghaft an. (2)  Mit Lockerung der Corona-Maßnahmen und Wiederaufnahme des öffentlichen Lebens werden nun händeringend Kräfte gesucht. Arbeitgeber, die in der Krise Mitarbeiter*innen entlassen mussten, stehen vor der Herausforderung, in sehr kurzer Zeit viel neues Personal einzustellen.

In den USA ist die Bewegung des “great rehirings” weitaus stärker als in Deutschland zu spüren, da hierzulande viele Kündigungen mittels Kurzarbeit verhindert werden konnten. Doch auch hier bewegt sich der Markt spürbar.

The Great Rehiring in Deutschland: Logistik, Pflege und Gastronomie

Die Krise hat auch in Deutschland zu vielen betriebsbedingten Kündigungen geführt. Zudem sind viele Arbeitnehmer*innen bereit, die Branchen zu wechseln. In einer Forsa-Umfrage von Xing geben 33% der deutschen Erwerbstätigen an, im Jahr 2021 offen für einen Jobwechsel zu sein. (3) Vor dem Hintergrund des massiven Fachkräftemangels hierzulande befeuert diese Bewegung die Konkurrenz der Unternehmen um Fachkräfte zusätzlich. Besonders betroffene Branchen sind Logistik, Pflege und Gastronomie. Schon vor der Krise beklagten diese Branchen große Personalprobleme. Durch die Pandemie hat sich die Situation noch einmal verschlechtert: Viele Arbeitnehmer*innen haben ihrer Branche den Rücken gekehrt. An Nachwuchs mangelt es aufgrund schlechter Verdienstmöglichkeiten, stressiger Arbeitsbedingungen und eines schlechten Images schon lange.

Herkömmliches Recruiting kommt an seine Grenzen

Im Bereich der Fachkräfte wird deutlich, dass der Arbeitsmarkt in Deutschland nicht auf schnelle Bewegungen ausgelegt ist. In der Fachkräfteengpassanalyse 2020 kam die Bundesagentur für Arbeit zu dem Ergebnis, dass die durchschnittliche time-to-hire in Deutschland bei Fachkräften bei 135 Tagen liegt. (4) Bedeutet: Bis zu der passenden Besetzung einer offenen Position vergehen über vier Monate. Es wird deutlich, dass die bisherigen Prozesse von der Stellenausschreibung über das Sichten von Bewerbungen bis hin zu Gesprächen und Einstellung zu lang sind und den aktuellen Bedürfnissen des Marktes nicht entsprechen. Kleine Unternehmen, die wie bereits erwähnt, besonders von Kurzarbeit betroffen waren, verfügen häufig nicht über ein professionelles Recruiting, entsprechende Software oder große Budgets, um schnell viele Bewerber*innenkontakte zu knüpfen. Im Konkurrenzkampf mit großen Playern sind sie daher strukturell benachteiligt.

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Warum digitale, vertikalisierte Jobplattformen die Lösung sind

Um die großen Bewegungen im Arbeitsmarkt sinnstiftend und passend allokieren zu können braucht es digitale Lösungen. Vertikalisierte Jobplattformen, also Plattformen, die spezifisch auf einen Beruf oder eine Branche ausgelegt sind, sind eine Lösung. Ihr Ziel ist es, möglichst viele Menschen schnell in die bestpassenden und best bezahlten Jobs, entsprechend ihrer Qualifikation, zu bringen. Die JOBMATCH.ME Jobplattform setzt beispielsweis auf sehr niedrigschwellige und einfache Prozesse für Bewerber*innen. Das Erstellen des eigenen Profils ist einfach und schnell vom Handy möglich. Die Angaben werden von dem Algorithmus direkt verarbeitet und passende Jobs direkt angezeigt. Mit nur einem Klick wird das automatisch generierte Nutzerprofil direkt an die ausgewählten Arbeitgeber gesendet. Diese erhalten die Bewerbung in Echtzeit und können direkt den Kontakt aufnehmen. Bewerber*innen kommen somit einfacher und vor allem ohne Bewerbungsunterlagen mit passenden Arbeitgebern in Kontakt. Für Arbeitgeber bietet die Plattform darüber hinaus einen umfangreichen Bewerbermanagementbereich, über den sie ihre Anzeigen optimieren und mit den Kandidaten kommunizieren können.  

Nachfrage nach branchenspezifischen Plattformen wächst

Die Nutzerfreundlichkeit einer Plattform verändert für beide Seiten den Bewerbungsprozess grundlegend. Die Transparenz für beide Seiten erhöht zudem die Zufriedenheit und vor allem eine deutlich bessere Passung und Relevanz für die Nutzer.

Aktuell sind über 250.000 Fachkräfte aus Logistik, Gastronomie und der Pflege bei JOBMATCH.ME registriert, alle drei Minuten bewirbt sich eine Fachkraft über die Jobplattform. Bis heute wurden mehr als 106.000 Bewerbungen, an mehr als 1000 Arbeitgeber, gesendet.

Diese 3 Dinge können Arbeitgeber auf Personalsuche jetzt tun

 

1. Niedrigschwelliges Angebot schaffen

Machen Sie es Kandidat*innen besonders leicht, sich bei Ihnen zu bewerben. Je niedrigschwelliger die Kontaktaufnahme bzw. Bewerbung ist, desto mehr Fachkräfte werden sich dafür entscheiden. Braucht es wirklich Anschreiben, Lebenslauf und Zeugnisse oder reichen Ihnen im ersten Schritt nicht auch Kontaktdaten und Angaben zur Erfahrung?

2. Prozesse schlank halten um time-to-hire zu minimieren

Die time-to-hire kann durch schlanke Prozesse erheblich verringert werden. Neben einer vereinfachten Bewerbungsmöglichkeit (s. Punkt eins), sollten Arbeitgeber*innen sich bemühen, schnell den Kontakt zu Bewerber*innen aufzunehmen. Dies ist nicht nur für die Verkürzung der Stellenbesetzung wichtig, sondern erhöht ebenfalls die Chance auf gute Arbeitnehmer*innen. Fachkräfte werden dringend gebraucht und sind erfahrungsgemäß nicht lange auf Jobsuche!

3. Quereinstieg erleichtern

Der Fachkräftemangel lässt sich unter anderem durch niedrige Einstiegspunkte für Quereinsteigende lösen. Schaffen Sie Möglichkeiten, um motivierten aber unerfahrenen Menschen den Einstieg zu ermöglichen.

Der Autor:

Daniel Stancke ist Gründer und CEO von JOBMATCH.ME, einer Jobplattform, die mittels Supervised Machine Learning den Bewerbungsprozess für Fachkräfte digitalisiert und Stellenanzeigen, Lebensläufe und Anschreiben überflüssig macht. Als Führungsperson mit langjähriger Erfahrung in den Bereichen HR-Koordinierung, Strategie und Projekt Management verantwortet er die strategische Ausrichtung des Hamburger Unternehmens. Überdies treibt er die Mission von JOBMATCH.ME, die Art und Weise, wie Millionen von Fachkräften einen neuen Job finden werden, zu überdenken und neu zu definieren, maßgeblich voran.    

Quellen:

(1) Wirtschaftswoche (28.04.2020) “Wer von Kurzarbeit betroffen ist” bezugnehmend auf die Angaben der Bundesagentur für Arbeit. https://www.wiwo.de/technologie/blick-hinter-die-zahlen/blick-hinter-die-zahlen-14-kurzarbeit-10-millionen-deutsche-in-kurzarbeit-wer-betroffen-ist/25776426.html

(2) Bureau of Labor Statistics https://data.bls.gov/timeseries/LNS14000000

(3) Umfrage von Xing und Forsa, Dezember 2020 https://recruiting.xing.com/sites/default/files/media/downloads/XER_Arbeitgeberwechselbereitschaft.pdf

(4) Fachkräfteengpassanalyse 2020, Bundesagentur für Arbeit  https://statistik.arbeitsagentur.de/SiteGlobals/Forms/Suche/Einzelheftsuche_Formular.html?nn=27096&topic_f=fachkraefte-engpassanalyse

Laut einer Befragung des ifo-Instituts waren im April 2021 51% der Logistikunternehmen in Kurzarbeit. (Verkehrsrundschau)

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